Taschenuhren waren viele Jahrhunderte (seit Peter Henlein um 1511 bis Anfang des 20. Jahrhunderts) ein Statussymbol für Reichtum und Noblesse…

Bei mir werden auch alte Taschenuhren aus dem letzten und vorletzten Jahrhundert aufgearbeitet und bekommen ein „zweites Leben“ als Taschenuhr, Tischuhr oder Armbanduhr. Wichtig ist zu Beginn immer die originalgetreue Instandsetzung des Uhrwerks. Die alten Uhrwerke sind (gerade bei amerikanischen Taschenuhren) meist sehr prachtvoll graviert und wunderschön gestaltet.

Hier mal einige Einblicke in meine Arbeit…

Die klassischen Taschenuhren der letzten beiden Jahrhunderte werden in insgesamt vier Bauformen unterschieden:

Die Lepine „offene Taschenuhr oder open face“ zeigt von vorne das gesamte Zifferblatt, von der Lünette, also dem Glasring, ist nahezu nichts zu sehen.

Die halboffene Lepine „halboffene Taschenuhr oder halfopen face“ ähnelt der offenen Taschenuhr und wird in der Regel davon auch nicht unterschieden. Merkmal der halboffenen Taschenuhr ist der von vorne deutlich sichtbare Lünettenrand.

Die Savonette besitzt einen (geschlossenen) Sprungdeckel. Der Deckel muß somit zum Ablesen der Uhrzeit stets geöffnet werden, in der Regel durch einen Druckknopf in der Krone bzw. im Pendanten. Im englischen nennt sich diese Gehäuseform Hunter Case. Hier ist das Werk um 90 Grad gedreht, so daß die Krone bei 3 Uhr ist.

Die Halbsavonette besitzt einen Sprungdeckel über dem Zifferblatt, der jedoch ein kleines Schauloch mit Glas besitzt, so daß man die Uhrzeit auch mit geschlossenem Sprungdeckel ablesen kann. Um das Schauloch herum ist meist auch ein angedeutetes Zifferblatt eingraviert und eingefärbt. Im englischen nennt sich diese Gehäuseform Half Hunter. Wie bei allen Savonetten ist das Werk um 90 Grad gedreht, so daß sich die Krone bei 3 Uhr befindet.

Quelle: mikrolisk.de